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Heimat als Versuchung - Das nackte Leben

Literarisches Lesebuch - Gedichte, Prosa, Literaturkritiken, Interviews., Lesezeichen 4

POP
Erschienen am 02.10.2018, 1. Auflage 2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863561963
Sprache: Deutsch
Umfang: 486 S.

Beschreibung

Horst Samson weitet den Begriff der Auswanderung aus, spricht anklagend von Exil, von "Niemandlingen", die nicht allein das Land ihrer Träume, sondern auch die Bitternis der Fremdheit erleben. Überall trägt der Entwurzelte das Gepäck der Erinnerungen mit sich. Sie speisen die Imagination bei der emotionalen Naturbegegnung - kein anderer rumäniendeutscher Autor hat solch tiefgründige Meeres-Lyrik geschrieben wie er! -, generieren das "Imaginäre", in dem sich der Dichter bei seinen Erkundungen an vielen Orten, fast bis "ans Ende der Welt" bewegt. Horst Samsons freie Rhythmen bürsten die Metrik und Syntax gleichsam gegen den Strich. Harmonie ist nicht seine Sache. Dauernde Zeilen- oder gar Strophensprünge fordern den geneigten Leser, ganz im Brechtschen Sinne, zum wachen Mitdenken heraus. Horst Samson ist kein Nostalgiker. Aber bei aller expressionistischen, zuweilen "glühenden" Sprachkraft, bei allem kämpferischen Protest gegen den beklagenswerten Zustand der Welt erscheint er mir doch wie ein verkappter Romantiker, dem die "blaue Blume" entrückt ist, der aber nicht aufgibt. Walter Engel Das Gedicht ist Heimat für alle, die keine haben!. Gedichte sind ein Mittel zum Überleben, Brot und Wasser für die hun- grige und durstige, für die ge- schundene Seele, wenn man sich unwichtig und parasitär, aus- gestoßen und todgeweiht vor- kommt. Im kahlen Zimmer eines Auffanglagers, zwischen Eisen-. betten und weißen Wänden, auf denen man wieder und wieder bei selbst gedrehten Zigaretten seine selbst gedrehten Filme abspielt, wird einem das als Ver- sprengter auf vielfache Weise bewusst. Und du schreibst dann, schreibst. Horst Samson Das Nachdenken über die Zeit und die Endlichkeit der eigenen Existenz geht einher mit einem Naturerlebnis, das durch hinzu- gewonnene Einsicht die indi- viduelle Haltung dem Unver- meidbaren gegenüber bestimmt. Eine reiche Palette literarischer Gestaltungsmittel (wechselnde Gedichtformen, überaus ein- prägsame, frappierende Bilder) ermöglichen es dem Autor, das Erlebte und Erfahrene sprach- lich wirkungsvoll, mit einem weiten inneren Spannungsbogen ins 'Imaginäre' der Dichtung umzuwandeln, in 'Gedichte gegen das Vergessen'. Eduard Schneider

Autorenportrait

Horst Samson, *1954 im Weiler/Salcâmi (Baragan/Rumänien), Lehrer, Journalist, war Redakteur der "Neuen Banater Zeitung" (Temeswar, 1977 - 1984), der Zeitschrift "Neue Literatur" (Bukarest, 1984 - 1987) des Rumänischen Schriftstellerverbandes und Sekretär des Literaturkreises "Adam Müller-Guttenbrunn" (Temeswar) der Schriftstellervereinigung Temeswar (Rumänien) von 1981 bis zur Auflösung des Kreises im Oktober 1984. Horst Samson gehörte zusammen mit der Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller zum engsten Freundeskreis der "Aktionsgruppe Banat". Im Oktober 1984 war Samson in der Affäre "Brief an die Macht" der Wortführer der protestierenden Schriftstellergruppe. 1985 wurde er mit Publikationsverbot belegt, im März 1986 von der Securitate mit Mord bedroht. Samson emigrierte schließlich am 6. März 1987 in die Bundesrepublik Deutschland, lebt heute in Neuberg, bei Frankfurt am Main. Veröffentlichte zehn Gedichtbände, zuletzt "Was noch blieb von Edom" (1994) und ,,La Victoire. Poem" (Lyrikedition 2000, München 2003; Hrgb. Heinz Ludwig Arnold), "Und wenn du willst, vergiss" (Pop Verlag Ludwigsburg, 2010); "Kein Schweigen bleibt ungehört" (Pop Verlag Ludwigsburg, 2013); und "Das Imaginäre und unsere Anwesenheit darin" (Pop Verlag Ludwigsburg 2014). Gedichte in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften (u.a. "Sinn und Form", "Akzente", ,,Das Plateau", "Orte", "Litfass", ,,Die Horen", "Nachtcafé", "Eiswasser", "Matrix", "Bawülon" etc.). Mitherausgeber: Salman Rushdie - "Die Satanischen Verse", Artikel 19 Verlag; "Pflastersteine. Literarisches Jahrbuch des Adam Müller-Guttenbrunn-Literaturkreises", Temeswar/Rumänien. Herausgeber: "Heimat - gerettete Zunge. Visionen und Fiktionen deutschsprachiger Autoren aus Rumänien", Anthologie, 372 S., Pop Verlag Ludwigsburg, 2013. Mehrere Literaturpreise: (u. a. Lyrikpreis des Rumänischen Schriftstellerverbandes 1981; Preis des Literaturkreises "Adam Müller-Guttenbrunn" der Schriftstellervereinigung Temeswar 1982; Stipendiat des Deutschen Literaturfonds Darmstadt 1988/89; Nordhessischer Lyrikpreis 1992 der Europa-Akademie Eschwege, der Stadt Eschwege und des Werra-Meißner-Kreises; Förderpreis des Lyrikpreises Meran/Italien 1998); 2007 ausgezeichnet für "Das schönste deutsche Delfingedicht" von der Gesellschaft zum Schutz der Delfine, der Zeitschrift "Das Gedicht" (München) und Rewe-Touristik; Gerhard-Beier-Preis der Literaturgesellschaft Hessen (2014); Stefan-Jäger-Ehrenmedaille des Demokratischen Forums der Deutschen in Temeswar (2014). Mitglied im Präsidium des Internationalen Exil-P.E.N. (2006-2014 Generalsekretär des "Internationalen EXIL-P.E.N. - Sektion Deutschsprachige Länder"), Mitglied im VS.

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