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Nur wenn du mich liebst

Erschienen am 20.08.2002
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442309719
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format (T/L/B): 4 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Sie sind voller Lebensfreude, und vor ihnen liegt eine Zukunft, in der alles möglich scheint: Chris, Vicky, Barbara und Susan sind Anfang dreißig und unzertrennliche Freundinnen, die füreinander durchs Feuer gehen würden. Der Schock ist deshalb groß, als die jungen Frauen eines Tages erfahren müssen, dass Chris in ihrer Ehe verzweifelt ist: Tony ist ein herrschsüchtiger Mann, der die sanfte Chris mit seinen willkürlichen Wutausbrüchen bis aufs Blut quält, und als er auch noch seinen Job verliert, macht er Chris das Leben zur Hölle. Doch auch in Barbaras Leben verändern sich die Dinge dramatisch: Ihr Mann Ron verliebt sich in eine jüngere Frau und lässt Barbara mit einem Scherbenhaufen zurück. Und dann geschieht eines Nachts das Unfassbare: Barbara wird mit zerschmettertem Gesicht in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, grausam ermordet. Die Anwältin Vicky ist entschlossen, nicht eher zu ruhen, bis sie den Täter gefunden hat.

Leseprobe

Chris lag mit geschlossenen Augen in ihrem Messingbett, von den Zehen bis zum Kinn fest in das steife weiße Baumwolllaken gewickelt, die Arme wie gefesselt starr an ihren Körper gepresst. Sie stellte sich vor, sie wäre eine ägyptische Mumie, die einbalsamiert in einer antiken Pyramide lag, während Horden neugieriger Touristen in schmutzigen, ausgelatschten Sandalen über ihrem Kopf hin und her wanderten. Das würde zumindest meine Kopfschmerzen erklären, dachte sie und hätte beinahe gelacht, wenn da nicht das Pochen in ihren Schläfen gewesen wäre, das wie ein Echo ihres dumpfen Herzschlags klang. Wann hatte sie sich zum letzten Mal so ängstlich und verloren gefühlt? Nein, Angst war ein zu starkes Wort, verbesserte sich Chris sofort, ihre Gedanken zensierend, noch bevor sie ganz ausformuliert waren. Es war keine Angst, die sie lähmte, sondern ein vages, beunruhigendes Unbehagen, das wie ein vergifteter Strom durch ihren Körper sickerte. Diese unbestimmte, vielleicht sogar undefinierbare Befindlichkeit war es, die sie die Augen fest geschlossen halten und die Arme starr an ihren Körper drücken ließ, als wäre sie im Schlaf gestorben. Spürten Tote dieses eindringende, alles durchdringende Gefühl des Unbehagens, fragte sie sich, bevor sie ihrer morbiden Gedanken überdrüssig wurde und die Geräusche des Morgens in ihren Kopf sickern ließ: Unten im Flur sang ihre sechsjährige Tochter Montana, der dreijährige Wyatt spielte mit der Spielzeugeisenbahn, die er zu Weihnachten bekommen hatte; und direkt unter ihr in der Küche öffnete Tony Schranktüren und schlug sie klappernd wieder zu. Nach einigen Minuten war die lähmende Angst zu bloßem Unbehagen geschrumpft, das sich besser in den Griff bekommen und letztendlich leichter ganz abtun ließ. Noch ein paar Minuten, und Chris konnte sich vielleicht einreden, dass das, was vergangene Nacht geschehen war, in Wahrheit ein böser Traum gewesen war, Produkt ihrer überhitzten - überreizten, wie Tony vielleicht sagen würde - Phantasie. »It's a heartache!«, schmetterte Montana in ihrem Zimmer am Ende des Flurs. »Tschtschtschtsch, tschtschtschtsch«, zischte Wyatt, das Geräusch einer Eisenbahn imitierend, laut. Irgendwo unter ihr ging eine weitere Schranktür auf und klappernd wieder zu. Geschirr klirrte. »Nothing but a heartache!« Chris schlug die Augen auf. Ich habe ein Geheimnis, dachte sie. Sie ließ ihren Blick durch das kleine Schlafzimmer wandern, ohne den Kopf von dem riesigen Daunenkopfkissen zu heben. Durch die schweren, bernsteinfarbenen Vorhänge fielen ein paar Sonnenstrahlen, die die hellblauen Wände gespenstisch blass erscheinen ließen und in deren Licht über ihrem Kopf kleine Staubpartikelchen tanzten. Der schwarze Rollkragenpullover, den Tony gestern Abend zum Essen getragen hatte, hing achtlos hingeworfen über der Lehne des kleinen blauen Stuhls in der Ecke, einen leeren Arm ausgestreckt zu dem breiten blauen Webteppich, der noch immer klebrig von vor langer Zeit verschüttetem Apfelsaft war. Die Tür zu dem kleinen, direkt angrenzenden Bad stand ebenso offen wie die oberste Schublade der Korbkommode. Die Uhr auf ihrem Nachttisch zeigte 9.04 an. Sie sollte wahrscheinlich aufstehen, sich anziehen und nach Wyatt und Montana sehen. Tony hatte ihnen offensichtlich Frühstück gemacht, was sie nicht überraschte. Sonntags stand er immer mit den Kindern auf. Außerdem war er nach einem großen Streit immer besonders nett zu ihr. Sie hatte gespürt, wie er beim ersten Gepolter aus Wyatts Zimmer leise aus dem Bett geschlüpft war, aber so getan, als würde sie schlafen, während er sich eilig angezogen hatte, und bevor er sich über sie gebeugt und ihr einen Kuss auf die Stirn gehaucht hatte. »Schlaf«, hatte sie ihn flüstern hören und seinen Atem beruhigend sanft auf ihrer Haut gespürt. Sie hatte versucht, wieder einzudösen, doch es war ihr nicht gelungen, und als ihre Lider jetzt endlich gnädig schwer wurden, war es zu spät. Die Kinder w Leseprobe

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