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Die vollständige chinesische Hausapotheke

Die wichtigsten Kräuterrezepte für den Westen

Erscheint am 29.07.2024
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783989424654
Sprache: Deutsch
Umfang: 564 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Dieses Buch fasst zum ersten Mal alle 107 W-Mischungen in einem Werk zusammen. W-Mischung bedeutet chinesische Kräutermischung für den Westen, vereinfacht Weidinger-Mischung, da der Arzt und TCM-Therapeut Georg Weidinger hier seine dreißigjährige Erfahrung mit der chinesischen Kräuterheilkunde einbringt und für alle Menschen verfügbar macht. So erläutert er sehr ausführlich und auch für Laien verständlich die Chinesische Medizin für die wichtigsten Erkrankungen und Störungen hier bei uns im Westen. Die WMischungen haben sich in den letzten zehn Jahren in ganz Europa verbreitet und erfreuen sich bei Laien als auch TCMSpezialisten großer Beliebtheit. Dieses Werk wird helfen, die chinesischen Kräuterrezepturen noch besser, zielgenauer und umfangreicher einsetzen zu können. Georg Weidinger ist Allgemeinmediziner, Notarzt, TCM-Spezialist, Dozent, Yogalehrer und Musiker. Als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für TCM (OGTCM) sorgt er sich um die Lehre und Verbreitung dieser mehr als 2000 Jahre alten Medizinform. Er propagiert die Kombination mit unserer westlichen Medizin und die Anwendbarkeit für jeden einzelnen von uns.

Autorenportrait

Georg Weidinger, geboren im Dezember 1968 in Wien, studierte Medizin und Psychologie an der Universität Wien, Doktorat 1995, Konzertfach Klavier, Komposition und Elektroakustik am Konservatorium Privatuniversität Wien sowie an der Musikuniversität Wien, Diplom mit Auszeichnung 1996, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) an der Medchin bei François Ramakers und Gertrude Kubiena, Diplome der Österreichischen Ärztekammer 2001 und 2005, Yoga und Sanskrit bei Dagmar Shorny und Ria Hodges, Diplom bei Yogapushpa 2014. Georg Weidinger ist Präsident der Österreichischen Gesellschaft für TCM und Lehrgangsleiter für TCM. Er lebt als Arzt mit eigener Praxis, Autor, Yoga-Lehrer und Musiker mit seiner Frau, den drei Kindern und vielen Tieren in Forchtenstein im österreichischen Burgenland. Weitere Informationen über Georg Weidinger finden Sie unter: www.georgweidinger.com oder über den Verlag unter www.ogtcm.at

Leseprobe

Vorwort 2013 trat der Goldmann-Verlag an mich heran und bat mich, ein Buch für ihn zu schreiben. Tatsächlich brannte es mir unter den Fingernägeln, ein Buch zu schreiben, dass die chinesischen Kräuterrezepturen für alle verfügbar machen sollte. Ich hatte während der fünfzehn Jahre davor so großartige Erfahrungen mit den Mischungen gemacht und ich fragte mich immer, wie man diese Mischungen populärer, besser unter die Menschen bringen könnte. Mein erster Schritt in diese Richtung war es, dass ich in der Apotheke am Reumannplatz die aus meiner Sicht zehn wichtigsten Mischungen unter dem etwas kompliziert anmutenden Namen chinesische Granulat-Kombination Nummer eins bis zehn für alle verfügbar machte, ohne, dass man ein Rezept eines Arztes, einer Ärztin, dafür brauchte. Das waren Mischungen bei akuten Infekten, gegen verschiedene Erschöpfungszustände, gegen Regelbeschwerden, zum seelischen Ausgleich, zur Förderung des Schlafes. Nur zehn Mischungen, die aber innerhalb kürzester Zeit so populär wurden, dass ich über die Apotheke ständig Anfragen bekam, was man bei anderen Beschwerden noch nehmen könnte. Da wir schon zur damaligen Zeit mit unserer Arztpraxis am Limit waren und keine neuen Patientinnen und Patienten mehr aufnehmen konnten, war es mein Bestreben, das Wissen nach außen zu tragen, was ich mit dem Unterrichten und dem Bücher-Schreiben tat und noch tue. Es war und ist mir wichtig, die neue Generation von Ärztinnen und Ärzten für die Chinesische Medizin zu begeistern. Und es war mir wichtig, dieser wunderbaren Medizinform den Beigeschmack des Elitären zu nehmen. Viele der effektivsten Kräuterzusammensetzungen kommen in China aus der Küchenmedizin, sind über Jahrhunderte gepflegte Hausrezepte, mit denen Familien sich traditionell selbst halfen, ohne zum Arzt zu gehen. Da die normalen Krankenkassen die chinesischen Kräutermischungen nicht bezahlten, drängten sie diese in den Überbau der alternativen und komplementären Medizin, was für Patientinnen und Patienten zunächst einmal heißt: Das musst Du selbst bezahlen! Schon allein deshalb wird die TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin, bei uns anders betrachtet als die westliche Medizin: Es geht ums Geld und nicht um die Wirksamkeit! Zur Wirksamkeit kann ich vorab einmal sagen: Sie wirkt, nur eben viel sanfter als die westliche Medizin und bei korrekter Anwendung fast ohne Nebenwirkungen! Sanft ist für unsere Geduld eine Herausforderung, aber die einzige Möglichkeit, um langfristig und dauerhaft Veränderungen im Körper zu implementieren. Alles, was schnell wirkt, lässt in seiner Wirkung auch schnell wieder nach. Wenn es ums Überleben geht, brauche ich die sofortige Wirkung, und genau das schätze ich als Notarzt an der Schulmedizin. Doch wenn der lebensbedrohliche Zustand einmal abgewendet ist, geht es darum, den Körper wieder so aufzubauen, dass so etwas nie wieder passiert. Und das braucht oft Zeit und Geduld. Die westliche Medizin fordert wissenschaftliche Studien, um die Wirksamkeit von Medikamenten zu belegen, damit diese eine Zulassung für die allgemeine Bevölkerung erhalten. Bei chemischen Präparaten handelt es sich meist um einzelne Wirksubstanzen, welche sowohl vorklinisch als auch am Menschen gut testbar und in ihrer Wirkung belegbar sind. Anders sieht es bei Phytotherapeutika aus: Wenn ich ganze Pflanzen oder Pflanzenteile als Medikamente verwende, haben diese ein ganzes Wirkstoffgemisch, welches am Menschen aktiv werden kann. Darüber eine genaue Aussage zu machen, was jetzt wann genau wie im Menschen wirkt, ist fast unmöglich. Dabei ist es egal, ob es sich um heimische Heilpflanzen, chinesische, ayurvedische, tibetische oder indianische Heilkräuter handelt. Pflanze bleibt Pflanze. Für diese Fragestellung wurde 1978 eine Gruppe von Experten eingesetzt, die sogenannte Kommission E. Bis 1994 hat diese Gruppe mehr als 300 Monographien, quasi Steckbriefe, von Heilpflanzen und Zubereitungsarten veröffentlicht, welche genau Wirkungen und Nebenwirkungen darstellen. Da die Gruppe 1994 ihre Arbeit eingestellt hat, stützt man sich heute auf die Monographien des Committee on Herbal Medical Products (HMPC), der für pflanzliche Arzneimittel zuständige Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur. Von diesen modernen pflanzlichen Arzneimitteln zu unterscheiden sind traditionelle pflanzlichen Arzneimittel. Diese haben kein Zulassungsverfahren, sondern nur eine Registrierung. Dabei muss ein Nachweis über die Unbedenklichkeit und die angemessene pharmazeutische Qualität erbracht werden. Zudem muss die Wirksamkeit plausibel belegt werden, was man über den Traditionsbeleg macht: Der Hersteller muss belegen, dass das pflanzliche Arzneimittel seit mindestens 30 Jahren und davon seit mindestens 15 Jahren in der EU medizinisch verwendet wird. Und wie lange sind die chinesischen pflanzlichen Arzneien schon in Verwendung? Die meisten seit mehr als 2000 Jahren! Ist das nicht Traditionsbeleg genug? Medizin in jeder Form war immer ausprobieren und sehen, was passiert! Selbst bei den modernsten Medikamenten mit unzähligen Studien über deren Wirksamkeit muss ich irgendwann den Schritt auf diesen einen bestimmten Menschen zu wagen und ihm dieses verabreichen. Erst dann kann ich sagen, ob es ihm oder ihr etwas bringt, oder eben nicht. Gerade heute bemühen sich chinesische Kliniken und Universitäten, mit westlichen Institutionen wie der Charité in Berlin oder der Technischen Universität München zusammenzuarbeiten und Studien nach westlichem Konzept zu erstellen. Die Wirksamkeit ist traditionell meist zur Genüge belegt, der Westen möchte zusätzlich die Studienbelege nach seinen Kriterien. Mittlerweile werden weltweit mehrere tausend Studien zur Wirksamkeit der Traditionellen Chinesischen Medizin, der Akupunktur und der Chinesischen Kräutermedizin, pro Jahr veröffentlicht. Ein Manko ist sicherlich die oft geringe Fallzahl an Probanden, die das Studienprotokoll erfüllen. Aber das hat vor allem mit den hohen Kosten und dem enormen Aufwand einer Studie zu tun, der, wenn kein großer pharmazeutischer Konzern im Hintergrund agiert, nebenbei neben dem schon fordernden klinischen Alltag zu erledigen ist. In den letzten zehn Jahren hat die chinesische Regierung umfangreich in die Erforschung und Modernisierung der TCM investiert. Studien kommen mittlerweile nicht nur aus China, sondern auch aus Südchorea, Deutschland, Schweden, Australien und Italien und wurden auch in Zeitschriften mit Peer-Review-Verfahren und gutem Impact Factor publiziert. Bei einigen Krankheitsbildern liegen auch nach westlichem Standard gute Studien, Metaanalysen und Reviews vor, welche die Wirksamkeit chinesischer Kräutermedizin schlüssig belegen: Reizdarmsyndrom (1), Asthma bronchiale (2), Krebserkrankungen (3,4,5), Atopische Dermatitis (6), Colitis & chronisch entzündliche Darmerkrankung (7), In-vitro-Fertilisation (8), nephrotisches Syndrom (9), Schizophrenie (10,11), akute und chronische Harnwegsinfekte (12), akute Pankreatitis (13), nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom (14, 15), Palliativmedizin zur Schmerzreduktion, Verstopfung und Fatigue (16,17), Reduktion von Nebenwirkungen durch Chemotherapie bei Karzinom (18), Prämenstruelles Syndrom (19), pathologische Glukosetoleranz (20), primäre Dysmenorrhö (21), postoperative Behandlung von Endometriose (22), akute Infekte der Atemwege (23), um nur ein paar zu nennen. Sehr viel wurde bezüglich Corona und chinesischer Phytotherapie ab 2020 publiziert (24), um uns hier im Westen auch das Wissen aus China zur Verfügung zu stellen. Leider gab es von offizieller Seite der Regierungen kein Interesse, von der Chinesischen Medizin zu lernen und sich helfen zu lassen. Tatsache ist, dass im unendlich großen Schatz der chinesischen Phytotherapie viele Schätze schlummern, die uns hier im Westen bei vielen Erkrankungen und Beschwerden weiterhelfen würden. Voraussetzung dafür ist, dass sich beide Seiten achtsam, mit Respekt und echtem Interesse begegnen, sonst kann es uns passieren, d...

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