Finnland Hören.
Eine musikalisch illustrierte Reise durch die Kultur Finnlands von den Ursprüngen bis in die Gegenwart, mit über 40 Musikbeispielen aus dem finnischen Kulturkreis. Mit Geleitworten Päivi Luostarinen, Botschafterin von Finnland in Deutschland, und Dr.
Luostarinen, Päivi / Götz, Thomas / Tratnik, Josef / Rösch, Roswitha
Erschienen am
07.05.2012
Beschreibung
Als exzentrisch und wortkarg gelten die Finnen im hohen Norden. Endlose Wälder, lange dunkle Winter und helle Sommernächte: Finnlands eigenwillige Natur hat es den Menschen nicht leicht gemacht, dieses Land zu erobern. „Sisu“ nennen die Finnen ihre mentale Widerstandskraft, mit der sie auch schwierige Situationen bewältigen. Nach sechs Jahrhunderten Zugehörigkeit zum Königreich Schweden nahmen sie rechtsstaatliche Traditionen mit, um nach der Eingliederung in das russische Zarenreich ihre Unabhängigkeit zurückzugewinnen. Als traditionsreiches Kulturland zwischen West und Ost vereint Finnland gegensätzliche Lebensweisen – und bleibt damit seiner kulturellen Identität treu.
„In der Welt, im Leben und in der Natur gibt es gar nichts außer schönen Märchen, und wenn sich die Tür öffnet, geh hinein und fülle deine Seele!“ schreibt der Maler Akseli Gallen-Kallela. Die Autorin Barbara Barberon-Zimmermann öffnet diese Tür und taucht ein in die Welt der Kalevala, der Joiks und der Trollwesen „Mumins“, sie stellt die Malerin Helene Schjerfbeck vor sowie die Dichter Eino Leino und Minna Canth. Der Schauspieler Josef Tratnik führt in den Kosmos von Filmemacher Aki Kaurismäki, lauscht finnischem Tango, Klängen von Jean Sibelius und Einojuhani Rautavaara, besucht karelische Städte, bewundert die Werke des Designers Alvar Aalto und beweist, dass Finnlands Kulturerbe alles andere als einsilbig ist. Künstlerisch gestaltete CD-Edition von Roswitha Rösch mit 16seitigem Beiheft zahlreichen Farbabbildungen.Hochwertige Sonderverpackung
Autorenportrait
Die aus Celle stammende Autorin Barbara Barberon-Zimmermann studierte Soziologie, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften in Hamburg und arbeitete seit 1989 als der Hamburger Zeitschrift ' Szene '. 1999 gründete sie im französischen Chinon gemeinsam mit dem Grafiker Yann Barberon das Büro für Grafik und Text ' aramic '. Sie arbeitete als Texterin, Redakteurin und Übersetzerin für Theater, Buchprojekte, Schlösser und Museen. 2006 zog aramic nach Hamburg um. Als Kulturwissenschaftlerin schrieb Barbara Barberon-Zimmermann Arbeiten über den Dekonstruktivismus und Walter Benjamins Passagen-Werk und forscht über die ' Typologie des Sammlers: Erinnerung und kollektives Gedächtnis. 2008 veröffentlichte sie im Silberfuchs-Verlag „Frankreich hören“, 2010 "Polen Hören".
Der Sprecher: Josef Tratnik, 1947 geboren, war nach seinem Studium der Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik als Deutschlehrer tätig. Nach einer Schauspielausbildung erhielt er erste Engagements am Theater am Dom und am Schauspiel Köln. Zeitgleich begann er seine Schauspieler- und Sprechertätigkeit beim Hörfunk und Fernsehen, u. a. Tatort, NDR-Kulturreport, Spiegel-TV sowie für DLF und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen. Neben eigenen Produktionen im freien Theaterbereich gestaltet Tratnik literarisch-musikalische Lesungen und war auch als Sprecher in der Kölner Oper zu erleben, u. a. in Harry Kupfers Inszenierung „Die Nase“. 1980 spielte er die Rolle des Wilm Hülsmeyer in der Verfilmung der "Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff. Mit seiner markanten Stimme ist Tratnik ein gefragter Sprecher in zahlreichen Fernsehdokumentationen, Hörspielen und Hörbüchern, u. a. als Held der Science-Fiction-Hörbuch-Serie „Perry Rhodan“.
Rezension
„Die fein konzipierten, mit Zitaten und Musik untermalten Texte tauchen tief in die Eigenheiten eines jeden Landes ein, berichten über Antike und Moderne, Kultur und Religion, Mythen und Märchen. Dass man sein künftiges Reiseziel so eindrucksvoll dargeboten bekommt, ist auch der Verdienst der Vorleser Dietmar Mues, Rolf Becker und Rufus Beck. Wer ihren schönen Stimmen mit geschlossenen Augen folgt, ist seinem Lieblingsland ganz nah.“ DIE ZEIT über die Reihe „Länder Hören – Kulturen entdecken“
Inhalt
01 Das Kalevala: die Entstehung der Welt aus dem Gesang
02 Die Kanteletar oder Der mythische Ort des Ursprungs
03 Die Legende des Heiligen Henrik und die Gründung von Turku
04 Mikael Agricola: der Vater der finnischen Schriftsprache
05 Die Akademie zu Turku: Per Brahe und die finnische Renaissance
06 Der Rabulist und der Landprediger: das Erwachen finnischen Selbstbewusstseins
07 Oh Land der tausend Seen: die finnische Frühromantik
08 Johan Vilhelm Snellman: der Freund des Landmanns
09 Aleksis Kivi: „Die sieben Brüder“
10 Das Elend der Arbeiter: die realistischen Dramen der Minna Canth
11 Das „Junge Finnland“
12 Die Nationalromantik: Eino Leino und Akseli Gallén-Kallela
13 Die Erhebung des Nationalen zum Universalen: Jean Sibelius
14 Helene Schjerfbeck: Das Unbewusste in der Seele schafft die Kunst
15 Alvar Aalto: Ich baue.
16 Winterkrieg und Sommernacht: der Nobelpreisträger Eemil-Frans Sillanpää
17 Die Mönche von Valaamo: das alte Karelien zerbricht
18 Muminvinter: das grafische Werk von Tove Jansson
19 Einojuhani Rautavaara: die Zeit weicht der Unendlichkeit
20 Gegen die kalte Gleichgültigkeit: der Filmemacher Aki Kaurismäki
21 Ein ganz und gar nicht einsilbiges Erbe oder: Alles ist noch möglich