Auf meinen Baargängen, nicht nur den morgendlichen, bin ich sehr wenigen Menschen begegnet. Wohl sah ich in der Stadt viele Autos, die von dröhnenden Bässen überquellend, meist nur einen einzigen Insassen beförderten; auch einige Fußgänger oder Radfahrer eilten vorbei. Aber außerhalb blieben Menschen seltene Ausnahmen. Sie benutzten dann entweder die Natur, um eine bestimmte Strecke in einer bestimmten Zeit weniger einförmig als auf dem Heimtrainer hinter sich zu bringen oder gingen ihrer Hunde wegen ins Gelände. Offenbar haben wohl nur Wenige genügend Zeit oder Lust, in Flur und Wald einfach „so für sich hin“ zu gehen, Wochenenden und Feiertage vielleicht ausgenommen. Wer jedoch eine echte Beziehung zur „freien Natur“ hat, könnte sich womöglich von der einen oder anderen meiner Beobachtungen, von manchem Bild angesprochen fühlen. Ob er dann meine Sehweise, die Freude an schöner naturnaher Landschaft, mein Eintreten für Pflanzen und Tiere einerseits, meinen Unmut über gedankenlosen Umgang mit unseren unersetzlichen Naturgütern andererseits, zu teilen vermag, muss ich freilich ihm selbst überlassen. In früheren Schriften sah ich mich der nüchternen Sprache des Wissenschaftlers verpflichtet; die „Baartage“ geben aber nicht nur Sachverhalte sondern auch Gedanken und spontane Empfindungen wieder. Sie sind gleichsam „Momentaufnahmen“, oft zeitkritisch kommentiert, doch auch in der Hoffnung auf positive Veränderungen. Sie betreffen nur die Baar, sind indes wohl auf jeden deutschen Landstrich übertragbar. Das begründet mein eigentliches Anliegen: mit alltäglichen Beobachtungen dazu anzuregen, überall genauer hinzusehen, lebhafter wahrzunehmen, umfassender mitzudenken, zu hinterfragen und Stellung zu nehmen, aber auch Schönes nicht aus den Augen zu verlieren und sich daran freuen zu können. Möge es gelingen! Die Bilder sollen mehr sein als schmückende Illustration; sie haben ihren eigenen Aussagewert. Allerdings spiegeln auch sie nur subjektiv gefilterte Ausschnitte der Wirklichkeit wider. Sie könnten, so hoffe ich, Vergleiche ermöglichen, Kontraste vertiefen; eines weiteren Kommentars bedürfen sie nicht. Meine Frau Anandmayi hat meine wechselnden Gemütszustände während des Schreibens geduldig ertragen; sie las auch die anfangs nur zur eigenen Therapie verfassten Stücke kritisch und fand sie anderen Lesern zumutbar. Auch einige Freunde und Kollegen ermunterten mich zur Herausgabe. Schließlich übernahmen die Herren A. und K. Beurer, wie schon einmal, den Verlag, und der Landesnaturschutzverband Baden Württemberg gewährte einen namhaften Druckkostenzuschuss. Allen Beteiligten möchte ich hiermit ganz herzlich danken! Somit bleibt mir noch, dem geneigten Leser einen vielleicht nachdenklichen aber guten Tag auf der Baar zu wünschen! Donaueschingen, im Oktober 2008