0

Als der Himmel die Erde berührte

Wahre Geschichten von großen und kleinen Wundern

Erschienen am 25.02.2019
12,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963620522
Sprache: Deutsch
Umfang: 96 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 19.3 x 13.1 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Siebzehn berührende biografische Geschichten berichten von großen und kleinen Wundern Gottes, von den Momenten, in denen der Himmel die Erde berührt. Manche Momente verändern die Weltgeschichte

Autorenportrait

Elisabeth Stiefel ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und lebt mit ihrer Familie in Dettingen. Sie ist Autorin mehrerer Bücher mit Kurzbiografien über historische Persönlichkeiten, die ihr Umfeld durch ihren christlichen Glauben prägten.

Leseprobe

Die Entstehung der Losungen Nikolaus von Zinzendorf (1700-1760) Es war eine erbärmliche Menschenansammlung, die der Jurist Nikolaus Graf von Zinzendorf und seine Frau Erdmuthe Dorothea am 22. Dezember 1722 auf dem Hutberg in der Nähe ihres Gutes Berthelsdorf antrafen. Das gräfliche Ehepaar war unterwegs von Dresden, wo der Graf eine Anstellung als Justizrat innehatte, zu seinem Gut, um dort das erste gemeinsame Weihnachtsfest nach seiner Hochzeit zu feiern. Und nun, kurz vor dem Ziel auf dem Hutberg, begegneten sie völlig unerwartet diesen Flüchtlingen, die sich hier offensichtlich niedergelassen hatten. Zwar hatte der Verwalter Zinzendorfs schon vor einiger Zeit um die Erlaubnis gebeten, Religionsflüchtlingen auf dem Gelände Unterschlupf bieten zu dürfen, was der Graf gerne erlaubt hatte. Er war aber nun doch erstaunt, als er plötzlich diesen Menschen persönlich gegenüberstand. Beeindruckt stiegen Graf und Gräfin aus der Kutsche und unterhielten sich mit den Menschen, die sich auf dem Land der Zinzendorfs niedergelassen hatten. Der Graf, der gerne seine Erlebnisse in Reime goss, hielt auch diese Begegnung in einem Gedicht fest: Wir fragten: Wem ist dieses Haus? Die Leute sprachen: Euer; Da stiegen wir geschwind heraus Und wärmten uns am Feuer. Wie war doch unser Herz entbrannt, Da Pilger vor uns standen, Die weit weg von ihrem Vaterland Die freie Gnade fanden. Den Menschen, die aufgrund ihres Glaubens vor Verfolgung geflohen waren, auf seinem Land eine neue Heimat anzubieten, war ganz im Sinne des frommen Grafen. Er nannte die entstehende Siedlung auf dem Hutberg Herrnhut, denn sein Wunsch war es, dass dieser Ort unter der Obhut Gottes, des Herrn, wachsen und gedeihen sollte. Sehr unterschiedliche Glaubensflüchtlinge fanden ihren Platz in der neuen Kolonie. Sie kamen aus allen Richtungen, waren geprägt von den verschiedensten protestantischen Denominationen und hatten die unterschiedlichsten Berufe. Es kamen Familien und Alleinstehende, Junge und Alte. Schnell vermehrte sich die Zahl der Migranten: 1727 lebten bereits 300 Menschen in Herrnhut. Angesichts dieser Vielfalt war es nicht verwunderlich, dass es auch immer wieder zu Spannungen und Konflikten kam. Doch Graf von Zinzendorfs Vision war ein harmonisches friedliches Miteinander von Protestanten unterschiedlichster Herkunft und Glaubensrichtungen. Er überlegte angestrengt, wie er dieses Miteinander der Bewohner fördern konnte. Schließlich entstand die Idee einer gemeinsamen Parole, angelehnt an einen militärischen Brauch: Dort war es üblich, dass am Vorabend eines Tages eine Parole ausgegeben wurde, mit der sich ein Soldat bei den eigenen Wachen ausweisen konnte. Am 3. Mai 1728 bei der abendlichen Versammlung in Herrnhut verkündete Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf der Gemeinde ein kurzes Wort für den kommenden Tag. Es handelte sich um den von ihm verfassten Liedvers: Liebe hat ihn hergetrieben, Liebe riss ihn von dem Thron, und wir sollten ihn nicht lieben? So begann die beispiellose Erfolgsgeschichte der Herrnhuter Losungen. Zunächst gingen einige Menschen jeden Tag von Tür zu Tür und gaben die Tagesparole, das Wort für den Tag, mündlich weiter. Häufig blieb es nicht bei diesem kurzen Wort. Es kam zu Gesprächen, man lernte sich kennen, es entstanden gute Kontakte und Begegnungen. Die Losungen wurden zu einem wichtigen Kommunikationsmittel, auf das die neu gegründete Gemeinde nicht mehr verzichten wollte. Graf von Zinzendorf nannte sie fortgesetzte Gespräche des Heilands mit der Gemeinde. 1731 wurde die erste gedruckte Losung herausgegeben. Seit jenem Jahr erscheinen die Losungen ohne Unterbrechung, inzwischen in über 60 Sprachen, jährlich in Millionenauflage. War es 1728 noch ein einzelner Liedvers, später ein Bibelvers, so besteht die Losung heute aus je einem Vers aus dem Alten und Neuen Testament sowie einem kurzen Zitat. Der alttestamentliche Vers wird aus 1824 Bibelversen drei Jahre vor dem Erscheinen der Losungen ausgelost. Die Bibelstelle aus dem Neuen Testament wird passend dazu ausgewählt und mit einem Gebet oder Liedvers ergänzt. Diese Verse haben für Millionen Menschen eine große Bedeutung, begleiten sie durch den Tag, ermutigen und trösten. Gott redet zu uns durch sein Wort, und dieses Wort, das in Herrnhut drei Jahre zuvor gezogen wurde, spricht viele Menschen an. Die Losungen entwickelten sich weltweit zu einem Weltbestseller und verbinden auf diese Art - ganz im Sinne von Nikolaus Graf von Zinzendorf - Christen auf der ganzen Welt.

Weitere Artikel aus der Kategorie "Belletristik/Romanhafte Biografien"

Alle Artikel anzeigen