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Jetzt bin ich hier

Braig, Maria / Todorovic, Todor
Erschienen am 20.06.2015
14,80 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783956671340
Sprache: Deutsch
Umfang: 244
Format (T/L/B): 21.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Zur Entstehung der Anthologie Nicht immer läuft alles nach Plan, oder eigentlich eher selten. So war es auch hier. Ursprünglich sollte dies ein Sammelband mit Texten von Flüchtlingen werden. In der Ausschreibung hieß es: Für einen Sammelband mit Geschichten von Refugees suchen wir schreibfreudige Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder (auch Zeichnungen sind willkommen). Ob Sie schon Geschichten geschrieben und vielleicht sogar veröffentlicht haben oder ob Sie es einfach einmal versuchen wollen, wir freuen uns auf jeden Beitrag. Die Texte können sich mit der Flucht, dem Asylverfahren und dem Exil beschäftigen, schön wären aber auch Geschichten aus dem alltäglichen Leben zu Hause oder einfach spannende, lustige, traurige, schöne Geschichten und Texte zu jedem beliebigen Thema. Die Anthologie soll Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihre Texte zu veröffentlichen Den Lesern/Leserinnen den Menschen hinter dem „Flüchtling“ nahebringen Refugees als aktive Menschen wie ‚Du und Ich aufzeigen‘ und nicht die „Opferrolle“ in den Vordergrund stellen, wie die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit oft ausschließlich ist Es blieb dann aber nicht bei Texten von Flüchtlingen, es kamen einige Texte von Migrant_innen und von Menschen mit dem sogenannten „Migrationshintergrund“ dazu. Ich frage mich allerdings immer wieder, wen dieses unsägliche M-Wort eigentlich meint. Wann hört der Migrationshintergrund auf und wo beginnt er? Wie viele Generationen müssen es sein und wie viele Kilometer bis zur Grenze? Ist ein Bayer in Hamburg mehr Migrant, als ein Däne? Oder ist es die Berlinerin am Bodensee weniger als die Polin in Berlin? Und wenn schon hier beliebige Grenzen und Definitionen herhalten müssen, wo unterscheiden sich dann noch Flüchtlinge und Migranten_innen? Im Grunde ist die Unterscheidung hinfällig, wer Böses denkt, sieht hier einen weiteren Schritt des Auseinanderdividierens von Menschen, um die herrschenden Machtstrukturen besser aufrechterhalten zu können. Hier die Deutschen, mit ausländischen Wurzeln allerhöchstens vor drei Generationen (diese Rechnung erinnert fatal an die jüngere deutsche Vergangenheit), da die Flüchtlinge aus aller Welt, die man möglichst schnell wieder loswerden will, und dort die Migrant_innen, die man nicht mehr loswerden kann und zu allem Übel oft auch noch braucht. Aber die Grenzen sind fließend. Flüchtlinge sind auch Migrant_innen und Migrant_innen fliehen in den meisten Fällen auch vor irgendetwas. Sei es vor dem Alltag, der Arbeitslosigkeit, der Unmöglichkeit ein selbstbestimmtes Leben zu führen – es gibt unzählige solcher Gründe. Die Geschichten, die erzählt wurden, hatten so viel Gemeinsames: Manche waren wegen des Krieges hierher gekommen, manche waren importierte Bräute, manche waren wegen der Armut hier und manche von ihnen waren hier geboren worden, lebten aber die Kultur ihrer Väter. (aus: Selvinaz Entscheidung) Überarbeitete Auflage 2015 Ich freue mich sehr, dass der Verlag 3.0 Zsolt Majsai es uns ermöglicht, „Jetzt bin ich hier“ in erweiterter Auflage herausbringen zu können. Es wurde einiges überarbeitet, zwei weitere Kurzgeschichten kamen hinzu und vor allem die Texte aus der Schreibwerkstatt wurden durch neue Texte, die im Lauf des Jahres 2013 entstanden und im 6. Geschichtswettbewerb „War was? Heimat im Ruhrgebiet“ im Juni 2014 mit dem Sonderpreis zur Migrationsgeschichte des Ruhrgebiets ausgezeichnet worden sind, ergänzt. Maria Braig, im Juni 2015 Es wird darauf hinweisen, dass alle Honorare als Spende an die Flüchtlingshilfe gehen.

Rezension

Es sind sehr starke Texte darunter wie der des ehemaligen Asylbewerbers Mohammad Ali Gharagozlou, dessen erzähltes Ich nur noch Erinnerungen an seinen verstorbenen Vater hat, "Erinnerungen, die ich zufällig in der Schatulle meines Körpers namens Hirn gefunden habe. Sie sind zum Teil verstaubt und nicht mehr identifizierbar." Andere AutorInnen kämpfen noch um eine Ausdrucksmöglichkeit, kämpfen mit der Unmöglichkeit, das Erlebte in Worte zu fassen. Zutiefst berührend sind auch diese Kurzgeschichten und Gedichte. Die Texte erzählen von Verfolgung und körperlicher Gewalt, von Fluchterfahrungen, von Schleppern und Abhängigkeit, aber auch von der ganz alltäglichen Einsamkeit deutscher und nichtdeutscher Seniorinnen.Claire Horst, aviva Berlin

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