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Neue Konzepte der Ökonomik - Unternehmen zwischen Nachhaltigkeit, Kultur und Ethik

Festschrift für Reinhard Pfriem zum 60. Geburtstag

Antoni-Komar, Irene / Beermann, Marina / Lautermann, Christian / Müler, Joachim / Paech, Niko / Müll
Erschienen am 02.04.2009
44,80 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895187407
Sprache: Deutsch
Umfang: 554
Format (T/L/B): 22.0 x 14.0 cm

Beschreibung

Aus der Einleitung Diese Festschrift ist jemandem gewidmet „der nicht auszog, Betriebswirt zu werden.“ Wie ließe sich allen Stationen gerecht werden, die im damit eröffneten Spannungsfeld zwischen Abenteuerreise und wissenschaftlichem Werdegang zu verorten sind, zumal die hier angesprochene Reise einige Jahrzehnte intensiver Schaffenskraft umfasst und keineswegs beendet ist? Die Herausgeber/innen und Autor/innen des vorliegenden Sammelbandes wollten sich der nicht ganz leichten Aufgabe stellen, eine Landkarte zu zeichnen, die den bisherigen Verlauf dieses Weges rekonstruieren könnte. Sie haben aber bald einsehen müssen, dass es hierzu eines ganzen Atlasses bedurft hätte. Zustande gekommen ist deshalb die etwas bescheidenere und vielleicht pragmatische Lösung: ein kleiner Kompass, der die Richtungen anzudeuten vermag, die ein Wissenschaftler und Lehrender prägte, um die verkrustete Landschaft der Wirtschaftswissenschaften mit viel Hingabe für neue Impulse fruchtbar zu machen oder – um in der Metapher zu bleiben – zu „kultivieren“. Die Akzente, welche dabei ausgerechnet ein Bewohner des flachen Norddeutschlands in den wahrlich gebirgigen Regionen der Nachhaltigkeitsforschung hinterlassen hat, versetzen den Betrachter in Erstaunen. Aber zu den herausragenden Leistungen Reinhard Pfriems zählen nicht nur die Beiträge zur überfälligen Ökologisierung der Betriebswirtschaftslehre. Ihm ging es – und dagegen ist sowohl die Eiger Nordwand als auch die unwegsame Moorlandschaft Ostfrieslands ein harmloser Spazierweg – um ein kulturwissenschaftliches Fundament der Wirtschaftswissenschaften. So schreibt Reinhard Pfriem 2007: „Das Wirtschaften ist eine kulturell spezifische Veranstaltung der Gesellschaft, in der es stattfindet, und kein sachzwangartiger Mechanismus, der nicht kritisch hinterfragt werden dürfte. Und entsprechend ist die moderne ökonomische Organisation Unternehmung, mit der wir uns als akademische Betriebswirte vor allem beschäftigen, etwas jeweils kulturell und gesellschaftlich Spezifisches und nicht etwa zeitlos Gleiches.“ Mit diesen Worten charakterisiert Reinhard Pfriem die interdisziplinäre Öffnung der Betriebswirtschaftslehre, die er seit über 25 Jahren verfolgt: Das Unternehmen zwischen Nachhaltigkeit, Kultur und Ethik. Der Band „Neue Konzepte der Ökonomik“ versammelt mehr als 25 Beiträge, die über die Fachgrenzen der wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin hinausweisen. Sie belegen nicht nur die durch Reinhard Pfriem vertretene Interdisziplinarität der Betriebswirtschaftslehre, sondern haben auch einen ganz aktuellen Bezug: Von Freunden, Kollegen, Mitarbeitern und Schülern verfasst und in einer Festschrift zusammengeführt, sind sie sichtbarer Beweis seines Wirkens als „leidenschaftlicher Vermeider von Denkverboten“. Die drei Sektionen des Bandes beziehen sich auf seine Forschungsschwerpunkte und reflektieren „Nachhaltigkeit als Herausforderung und Management“, stellen „kulturelle Orientierungen und Wandel“ zur Diskussion und eröffnen Perspektiven für „unternehmerische Verantwortung und Ethik“ im 21. Jahrhundert. Die den Sektionen zugeordneten Beiträge stehen für Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung des Forschungsfeldes und weisen auf die Heterogenität viel versprechender Forschungsansätze. Das sind aber erst drei Richtungen, während jeder Kompass, selbst der des Kolumbus, vier davon kennt. Wo ist die vierte Richtung? Sie eröffnet sich dem Kenner des Pfriemschen Lebenswerks im übergreifend Methodischen: Es ist der transdisziplinäre Ansatz, den Reinhard Pfriem bereits praktizierte, als er noch nicht so hieß. Es ist die Offenheit, mit der unser Jubilar es wie kaum ein anderer versteht, zwischen scheinbar widersprüchlichen Paradigmen zu vermitteln, um dann daraus etwas zu entwickeln, was eben nicht mehr einer paradigmatischen Engführung ausgeliefert ist.