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Internationale Freizügigkeit als Menschenrecht

Theorie und Gesellschaft 82

Erschienen am 08.11.2018, 1. Auflage 2018
45,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593509341
Sprache: Deutsch
Umfang: 286 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 21.4 x 14.1 cm
Einband: Paperback

Beschreibung

Haben Staaten das Recht, Menschen die Einreise und die Ansiedlung auf dem eigenen Staatsgebiet zu verbieten? In der öffentlichen Diskussion wird diese Frage in der Regel gar nicht erst gestellt, sondern als beantwortet vorausgesetzt. Doch lässt sich das Recht auf die freie Entscheidung in Fragen der Einwanderung philosophisch rechtfertigen? Jede Person, so die These dieses Buches, verfügt über einen menschenrechtlichen Anspruch auf die freie Wahl des eigenen Aufenthaltsortes und des dauerhaften Wohnsitzes - nicht nur innerhalb eines Landes, sondern international.

Autorenportrait

Jan Brezger ist Politikwissenschaftler und lebt in Berlin.

Leseprobe

Vorwort Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um meine Dissertationsschrift, die ich im September 2016 am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin einreichte und im Februar 2017 verteidigte. Für die Publikation wurde die Dissertationsschrift überarbeitet. Das Buch nimmt sich der Frage an, ob das von Staaten beziehungsweise deren Bürgerinnen beanspruchte Recht auf Autorität und Freiheit in Entscheidungen über Einwanderung gerechtfertigt ist oder ob hingegen ein moralisches Recht auf Einwanderung existiert. Ich argumentiere für letzteres und versuche zu zeigen, dass es sich hierbei um ein moralisches Menschenrecht auf internationale Freizügigkeit handelt. Jede und jeder verfügt meines Erachtens über einen menschenrechtlichen Anspruch, sich innerstaatlich und international frei zu bewegen und den Wohnort frei zu wählen. Die Idee zu diesem Promotionsvorhaben entwickelte (s)ich im Frühjahr 2011 im Zusammenhang mit meiner Diplomarbeit. Darin ging ich der Frage nach, welche moralischen Ansprüche jene Personen, die sich in der aufenthaltsrechtlichen Illegalität befinden, geltend machen können (siehe Brezger 2011). Um mich auf diese spezifische Frage zu konzentrieren, klammerte ich die grundsätzliche Frage, ob und inwiefern der Anspruch von Staaten und Bürgerinnen auf die Kontrolle der Einwanderung gerechtfertigt ist, bewusst und explizit aus. Doch je länger ich mich mit der spezifischen Frage nach den gerechtfertigten Ansprüchen "irregulärer Migrantinnen" befasste, desto größer wurde mein Interesse an der zugrundeliegenden Frage, die nicht nur im öffentlichen Diskurs, sondern auch in der politischen Theorie und Philosophie oftmals als bereits beantwortet vorausgesetzt wird. Dabei lautet die gängige These: Selbstverständlich haben Staaten und deren Bürgerinnen das Recht, über Einwanderung nach eigenem Dafürhalten zu entscheiden (gegebenenfalls eingedenk weniger Ausnahmen wie etwa Flucht oder Familiennachzug). Eine Aufgabe und besondere Stärke der politischen Theorie und Philosophie besteht darin, derartige "Selbstverständlichkeiten" grundsätzlich infrage zu stellen. Es ist die Absicht dieses Buches, zur Hinterfragung des vermeintlich selbstverständlichen Rechts auf Entscheidungsfreiheit in der Kontrolle der Einwanderung einen Beitrag zu leisten. Um möglichen Missverständnissen und Enttäuschungen vorzubeugen, sei bereits einleitend betont, dass dieses Buch auf viele einschlägige normative Fragen der Migration keine Antwort geben wird. Der Fokus liegt auf dem Anspruch auf internationale Freizügigkeit als Menschenrecht. Wer sich von diesem Buch hingegen eine Auseinandersetzung mit einer angemessenen Flüchtlingsdefinition oder mit einem effektiven und fairen System der Verantwortungsverteilung im Flüchtlingsschutz erhofft, wird die Lektüre möglicherweise frustriert abbrechen. Zweitens enthält dieses Buch weder konkrete Handlungsanweisungen noch spezifische Politikempfehlungen. Mein Ziel besteht nicht darin, zu zeigen, wie ein moralisches Menschenrecht auf internationale Freizügigkeit zu realisieren wäre beziehungsweise welche Maßnahmen sukzessive zu einer Gewährleistung dieses Rechts führen könnten. Mein primäres Anliegen ist die Entwicklung eines Arguments dafür, dass solch ein moralisches Menschenrecht auf internationale Freizügigkeit existiert. Viele Menschen haben mich in meinem Promotionsvorhaben beziehungsweise in diesem Buchprojekt unterstützt. Entsprechend lang ist die Liste derjenigen, denen ich an dieser Stelle von Herzen danken möchte. Bernd Ladwig hat mich als Doktorvater und Chef von Beginn des Promotionsprojektes bis zur Abgabe der Dissertationsschrift begleitet und es fällt mir schwer, den vielschichtigen Dank präzise in Worte zu fassen. Ihm danke ich nicht allein für die konstante Unterstützung und stete Förderung, die vertrauensvolle und wertschätzende Zusammenarbeit und den langjährigen intensiven Austausch, sondern auch für den zeitlichen und gedanklichen Freiraum, in dem ich

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