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Der dritte Jesus

Auf der Suche nach dem kosmischen Christus - Arkana

Erschienen am 15.09.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442338108
Sprache: Deutsch
Umfang: 319 S.
Format (T/L/B): 3 x 22 x 14.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Deepak Chopra ist gebürtiger Inder und hat seine spirituellen Wurzeln überwiegend im Yoga und im Hinduismus. So kann er den besonders klaren Blick "von außen" nutzen, wenn er sich dem scheinbar westlichen Thema "Jesus" zuwendet. Als "ersten Jesus" bezeichnet Chopra den historischen Jesus. Als "zweiten Jesus" bezeichnet er den theologisch umgedeuteten, offiziellen kirchlichen Jesus. Dieser wurde oft missbraucht, zur Begründung von Kriegen, von geistiger Enge, Intoleranz und Lustfeindlichkeit. Der "dritte Jesus" ist für Chopra ein mystischer Jesus, der den Weg zum Gottesbewusstsein weist - einen Erkenntnisweg mit Programm zur kompletten Umwandlung der menschlichen Natur. Die Faszination für die "Kultfigur" Jesus ist heute größer denn je. Man ahnt, dass die Lehre des Mannes aus Nazareth noch unerschlossenes Potenzial enthält. Chopras Deutung des zeitlosen "dritten Jesus" bietet die reale Chance für eine mystische und ethische Veränderung.

Autorenportrait

Dr. Deepak Chopra stammt aus Indien. Wie kein anderer verbindet er das Wissen des Westens mit der Weisheit des Ostens. Lange Zeit hat er als Arzt in einem Krankenhaus gearbeitet. Als erfolgreicher Internist und Endokrinologe stellte er in den 1980er Jahre

Leseprobe

Jesus Christus hat uns ein Rätsel hinterlassen, das auch nach zweitausend Jahren der Verehrung noch nicht gelöst ist. Das Rätsel lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Warum ist es unmöglich, nach den Lehren Jesu zu leben? Millionen von Christen wären verblüfft zu hören, dass es dieses Rätsel gibt. Sie versuchen Tag für Tag, ihr Leben an den Worten Jesu auszurichten. Sie lieben, beten, zeigen Mitgefühl und tun gute Werke in seinem Namen. Aber diese menschenfreundlichen und wertvollen Aktivitäten, die ein gutes Herz offenbaren, das Gott dienen will, erfüllen nicht den tieferen Auftrag Jesu. Was Jesus tatsächlich gelehrt hat, ist sehr viel radikaler und zugleich mystisch. Während meiner Kindheit in Indien hörte ich zum ersten Mal von christlichen Brüdern, die aus Irland gekommen waren, um unsere Schule zu führen, etwas über die »goldene Regel«. Diese grundlegende christliche Lehre, die bei Matthäus 7, 12 steht, ist einfach genug, um sie auch kleinen Kindern zu vermitteln: »Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!« Also, worin besteht das Rätsel? Was ist daran radikal oder mystisch? Wörtlich genommen fordert die goldene Regel uns auf, einen Feind als unseresgleichen zu betrachten, was im Kern bedeutet, dass man keine Feinde haben kann. Jesus hat nicht gesagt: »Suche dir die unkompliziertesten Menschen aus und behandle sie nett, so wie auch du behandelt werden möchtest.« Das könnte die »vergoldete Regel« sein, zu der die goldene Regel wurde, nachdem die Leute erkannt hatten, dass es nicht möglich war, die Lehren Jesu mit der menschlichen Natur zu vereinbaren. Es entspricht der menschlichen Natur, jene zu lieben, die uns Liebe zurückgeben, nicht aber jene, die uns hassen. Es entspricht der menschlichen Natur, sich zu wehren, wenn man angegriffen wird (das verletzt ein weiteres grundlegendes, aber unmöglich zu erfüllendes Gebot Jesu: »Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand«). Aber Jesus ist kompromisslos. Viele seiner berühmtesten Worte leugnen die menschliche Natur auf diese Weise. Halte auch die andere Wange hin. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wenn die Worte Jesu zu radikal sind, um danach zu leben, was war dann seine Absicht? Oder haben wir einen spirituellen Lehrer missverstanden, der doch so klar, einfach und direkt zu uns zu sprechen scheint? Ich nehme an, dass beides geschehen ist. Jesus ging es um eine vollkommen neue Sicht der menschlichen Natur, und wer sich nicht ändert, missversteht zwangsläufig, was er zu sagen hatte. Man kann sein Leben lang darum ringen, ein guter Christ zu sein, und dabei doch versäumen zu tun, was Jesus ausdrücklich wollte. Er wollte eine Welt erwecken, die in Gott wiedergeboren war. Was diese Vision anstrebt, ist atemberaubend. Sie verweist uns auf ein mystisches Reich, den einzigen Ort, wo die menschliche Natur sich radikal ändern kann. Auf der Seelenebene finden wir heraus, auf welche Weise wir unseren Nächsten lieben können wie uns selbst, und wir werden fähig, die Hindernisse zu beseitigen, die uns davon abhalten, andere so zu behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten. Jesus bezeichnet das Reich der Seele als das Reich Gottes, und es war eindeutig seine Absicht, dieses Reich auf der Erde zu errichten. (Wie im Himmel, so auf Erden.) Statt des Kaisers sollte Gott über die menschlichen Angelegenheiten herrschen, und dann würden sich alle Bedingungen unserer materiellen Existenz ändern. Jesus hätte gar nicht direkter sein können, als er sagte, die totale Transformation sei nahe. Dies war vielleicht die erste und wichtigste Botschaft, die er überbringen wollte. Sobald er anfing zu predigen, hat Jesus erklärt: »Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.« (Matthäus 4, 17) Doch es gelang Jesus nicht, Gottes Reich auf der Erde zu errichten, und schon eine Generation nach seinem Tod wurde seine Vision durch Kompromisse verwässert, zur selben Zeit, als das frühe Christentum sich mit verblüffender Geschwindigkeit und Intensität auszubreiten beg Leseprobe

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